Thailand – Zentralregion und Tor des Südens
Thailand stand schon lange auf meinem „Zettel“ und daher freute ich mich riesig, als die Zusage für meine Teilnahme an der Thailandreise mit der Willy Scharnow Stiftung kam. Ich wusste allerdings nicht so recht, was auf mich zukam, da ich bisher meinen Schwerpunkt auf Nordamerika und Ozeanien gelegt hatte.
Das Treffen am Flughafen war schonmal ganz entspannt und die Reiseleitung hat uns am Flughafen herzlich begrüßt. Nach dem angenehmen Hinflug mit Thai Airways wurden wir durch den Reiseleiter Nat von Diethelm Travel in Bangkok am Flughafen in Empfang genommen. Es ging mit dem Bus dann direkt zum ersten Abenteuer der Reise: dem Maeklong Railway Market. Wer es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, wird es schwer glauben können, aber man läuft auf Bahnschienen durch einen Markt. Wenn sich die Bahn mit einem Signalton ankündigt, klappen alle Stände schnell ihre Dächer zurück und ziehen ihre Verkaufstheke hinter eine Markierung. Alle Personen sollten sich dann ebenfalls hinter der Markierung befinden, da dann die Bahn nur knapp zwei handbreit an den Besuchern vorbeifährt. Anschließend geht der Markt wie gewohnt weiter, als wäre nichts gewesen. Wir sind dann durch die Markthalle geschlendert und anschließend wieder zurück zum Bus. Ich glaube, alle Teilnehmer haben den Geruch noch heute in der Nase. Das Mittagessen durften wir dann in einer thailändischen Kochschule selbst zubereiten.
Am zweiten Tag unserer Reise fühlte es sich in der Gruppe schon so an, als wären wir schon Wochen zusammen unterwegs, alle haben sich gut untereinander verstanden und wir waren gleich schon eine Einheit. So ging es dann auf eine Fahrt mit dem Longtailboot vom Baan Bang Noi Floatingmarket hin zu einer Fabrik für Palmzucker. Das Interessante daran war, dass man sich eine Fabrik eben anders vorstellt. Man stellt sich vor, man zieht Schutzkleidung an, kommt dann in eine sterile Halle und darf dann zusehen, was dort so produziert wird. Weit gefehlt. Wir kamen in einem kleinen Hinterhof an, wo die Produktionsstätte quasi in einer Art Carport war. Keine Sicherheitsbestimmungen, keine Vorschriften, alle haben halt das gemacht, was gemacht werden muss und niemand beschwert sich.
Am Nachmittag haben wir dann den Ban Pun Palast besichtigt, erbaut von einem deutschen Architekten. Die Übernachtung war im Centara Grand Hua Hin, wo wir sehr nett empfangen wurden und auch mal den Luxus von einer Stunde Freizeit hatten, sodass sich jeder selbst umschauen konnte. Einige nutzten die Zeit, um Bilder am Strand zu machen, die Anderen sind kurz eine Runde Schwimmen gegangen im Pool oder haben die Zeit zum Ausruhen genutzt. Am Abend gab es dann noch ein Dinner mit dem Resident Manager Jan Weisheit, der sich sehr um die Gruppe bemüht hat.
Am dritten Tag auf unserem Ausflug nach Koh Talu war die Gruppe schon eine zusammengeschweißte Einheit und der gemeinsame Schnorchelausflug war ein wirkliches Erlebnis. Vor dem Schnorcheln wurden uns gezeigt, wie die Korallen wieder angesiedelt und gezüchtet werden. Wir durften alle selbst Hand anlegen und die Korallen in dem Gestänge befestigen, das dafür vorgesehen war. Nach dem Schnorchelausflug ging es zu den Schildkröten, auf die wir uns schon lange gefreut haben. Die Privatinsel beherbergt eine Schildkrötenaufzuchtstation und schützt die Hawksbill sea turtle (übersetzt die Karettschildkröte), die sehr begehrt ist bei Händlern, um Schmuck aus den Panzern zu machen. Das Resort hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Schildkröten zu beschützen und die Population zu vergrößern. Ein tolles kleines Paradies mit einem einsamen Strand, einer Hängematte vor traumhafter Kulisse und dann ist auch noch alles auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Es war wirklich ein tolles Erlebnis für uns!
Am vierten Tag haben wir eine Jeeptour durch den Kuiburi Nationalpark gemacht, um wilde Elefanten zu beobachten. Ein sehr erhabenes Gefühl, wenn alle 12 Frauen aus der Gruppe plötzlich mucksmäuschenstill sind, um die Elefanten nicht zu vertreiben. Am fünften Tag ging es dann zu Kautschukplantage und einer Fabrik für Kokosöl, bevor Nat und Thana uns dann noch einen buddhistischen Tempel zeigten.
Am sechsten Tag ging es nun zum Highlight der ganzen Tour: dem Elephant Hills Camp. Wir waren alle sehr gespannt und freuten uns auf die Erfahrung. Es war ein unglaubliches Erlebnis, sich den Tieren auch nur zu nähern und nach den ersten Berührungsängsten ging es dann auch schon richtig los, die Elefanten wurden geschrubbt und mit dem Schlauch abgespritzt. Wir durften unsere alte Elefantendame sogar zwischendurch schon einmal mit Bananen füttern und mit ihr kuscheln. Anschließend haben wir dann alle zusammen Essen für die Elefanten zubereitet, es gab Bananen, Ananas, Zuckerrohr und Gräser. Ein ganz intensives Erlebnis war das, ich fühlte mich mit meiner Elefantendame nachher richtig verbunden und war wirklich traurig, als wir wieder mit dem Jeep zum Rest Camp fahren mussten. Die Zeltunterkünfte waren sehr luxuriös und man hatte nachts die Geräuschkulisse, als würde man unter freiem Himmel schlafen.
Am siebten Tag fuhren wir dann mit dem Bus erst zu einem Pier und weiter dann mit dem Longtailboat zum Rainforest Camp. Die Bootsfahrt durch den Dschungel war schon ein Erlebnis an sich, aber anschließend durften wir auch noch im schwimmenden Luxuszelt auf dem See übernachten. Meine Zimmernachbarin hatte auch noch am nächsten Tag Geburtstag, ein schöneres Geschenk hätte man nicht haben können, als zu dem Sonnenaufgang auf dem See aufzuwachen!
Nachdem wir den Geburtstag gebührend beim Frühstück mit einem Schokokuchen gefeiert haben, ging es auch schon fast auf den Heimweg. Per Boot ging es zurück zum Pier und mit dem Bus ging es dann nach Phuket, wo wir im Pullman Hotel für ein letztes (sehr scharfes!!!) Mittagessen erwartet wurden. Als Überraschung gab es dann auch noch eine kurze Massage oder die Gelegenheit noch ein letztes Souvenir zu bemalen. Für eine Erfrischung bekamen wir dann ein Tageszimmer und frisch geduscht ging es dann am späten Nachmittag zum Flughafen zurück. Hier wurden wir beim Warten auf das Boarden auch noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verabschiedet!
Ich weiß, ich habe jede Menge ausgelassen: die Herstellung von Ananaspapier, die Kajakfahrt durch den Dschungel mit den Affen in den Bäumen, das Mittagessen beim Solarhähnchenmann, den Sonnenaufgang in Hua Hin, der Versuch von einer Mitreisenden, einen Kautschukbaum anzuschneiden, die Fahrt mit den Regenschirmen auf den TukTuks, der Herstellung von Kokosseife, die Kajakfahrt oder die Tanzvorführung der Mädchen im Elephant Hills Camp. Ein Highlight jagte das Nächste und es war eine tolle Reise, ein tolles Erlebnis mit vielen neuen Freundschaften, die sich entwickelt haben. Schade, dass so eine Reise auch immer zu Ende gehen muss, aber ich möchte diese Erfahrung für keinen Preis der Welt mehr missen.